Übungen für das Greifen

Einleitung

Der kämpferische Wert von Grifftechniken (Qin Na Fa) wird in den verschiedenen Kung Fu Stilen sehr unterschiedlich gesehen. So praktiziert man beispielsweise im Baguaquan kaum Qin Na Techniken, die Shaolin-Schule hingegen enthält eine Vielzahl unterschiedlicher Griff- und Hebeltechniken.

Es ist wichtig, das Üben von Qin Na Techniken durch ein Basistraining zu ergänzen, das die Kräftigung von Fingern, Händen, Handgelenken und Unterarmen bewirkt. Viele Qin Na Techniken lassen sich nur dann effizient anwenden, wenn man über die entsprechende Kraft in den Händen und Unterarmen verfügt.

Andererseits zielt das Griff-Basistraining auch darauf ab, die Handgelenke geschmeidig zu machen, es erhöht die Schnelligkeit des zupackenden Griffs und stärkt die körperlichen Strukturen, die für das Üben und Anwenden von Qin Na Fa relevant sind.

Durch die Techniken in dieser Übungsreihe werden verschiedene Effekte erzielt:

  • Kräftigung der Muskulatur (der Hände, Unterarme etc.)
  • Training von Flexibilität und Schnelligkeit (der Hände, Unterarme etc.)
  • Struktureller "Umbau" des Körpers
  • Schulung Meditation
  • Schulung von Ausdauer und mentaler Zähigkeit

Die hier verwendeten Namen sind nicht bindend - in den chinesischen Kampfkünsten existiert nahezu jede Übung unter mehreren verschiedenen Bezeichnungen und außerdem finden sich auch Übungen, die den gleichen Namen tragen in verschiedenen Ausführungsvarianten.

 

 

Übung#1 Das Luftgreifen

Zielstellung: Das Luftgreifen ist eine wunderbare Übung, um die zupackende Kraft der Hände zu erhöhen. Dabei geht es primär um das kraftvolle Schließen der Finger ohne Beteiligung einer Handbewegung im Handgelenk. Die Übung stärkt Finger, Hände und Unterarme.

Ausführung:
In der Ausgangstellung des Einfachen Standes (Füße schulterbreit positioniert, Knie leicht gebeugt, Haltung aufrecht) wird die linke Hand vor den Körper geführt, die rechte Hand befindet sich als Faust geballt an der rechten Hüfte (Faustrücken weist nach unten).

Die linke Hand wird mit der Handfläche nach vorn weit geöffnet, alle Finger (auch Daumen) sind abgespreizt und gestreckt. Dann schließt man in einer langsamen, kraftvollen Bewegung die Hand, indem man alle Finger anbeugt und die Hand auf diese Weise zur Faust ballt.

Anschließend wird die Faust zur linken Hüfte gezogen (dabei den Faustrücken nach unten drehen), während man die rechte Hand nach vorn führt, dreht und dabei öffnet, so daß die Handfläche nach vorn weist. Die Finger werden weit gespreizt. Jetzt wiederholt sich der gleiche Ablauf des Zupackens wie auf der anderen Seite. Anschließend wird die rechte Faust zurückgezogen und die linke Hand wieder nach vorn geführt.

Diesen Ablauf wiederholt man 30 mal und lockert dann Finger, Hände und Arme. Anschließend folgt der nächste Durchlauf und eine erneute Pause. Es empfiehlt sich insgesamt 5 Durchläufe zu absolvieren.

Besondere Aspekte: Die Übung ist ziemlich anstrengend, man darf nicht locker lassen, muß sich darum bemühen, wirklich kraftvoll zuzupacken. Bei jeder Wiederholung sollte man sich vorstellen, etwas mit der Hand zu zermalmen.

Anschließendes Lockern ist wichtig. Beginnt man mit der Übung, ist es ratsam, die Übungsintensität mäßig zu dosieren und innerhalb der folgenden Tage langsam zu steigern, je nachdem, wie der Körper auf die Übung reagiert.

Schwierigkeitsgrad: Die Übung ist nicht schwierig zu verstehen, aber sehr anstrengend in der Praxis. Die hier dargestellte Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

Übung#2 Die Wurzel aus dem Boden ziehen

Zielstellung: Diese Übung verbindet die Methode des Luftgreifens mit einer kraftvollen Außen-Rotationsbewegung der Unterarme und Hände. Auf diese Weise werden Muskelkontraktionen geschult, die für die Anwendung von Hebeln und Griffen bedeutsam sind.

Ausführung: In der Ausgangstellung des Einfachen Standes (Füße schulterbreit positioniert, Knie leicht gebeugt, Haltung aufrecht) wird die linke Hand vor den Körper geführt, die rechte Hand befindet sich als Faust geballt an der rechten Hüfte (Faustrücken weist nach unten).

Die linke Hand wird nach innen rotiert, mit der Handfläche nach oben weit geöffnet, alle Finger (auch Daumen) sind abgespreizt und gestreckt. Dann schließt man in einer langsamen, kraftvollen Bewegung die Hand, indem man alle Finger anbeugt, die Hand auf diese Weise zur Faust ballt und rotiert währenddessen zurück nach außen.

Anschließend wird die Faust zur linken Hüfte gezogen (dabei den Faustrücken nach unten drehen), während man die rechte Hand nach vorn führt und dort den gleichen Ablauf mit rechts wiederholt.

Es erfolgen 30 Wiederholugen, dann Pause. Auf diese Weise übt man 5 Durchläufe.

Besondere Aspekte: Die Übung ist ebenfalls recht anstrengend. Bei jeder Wiederholung sollte man sich vorstellen, wie die rotierende und malmende Kraft der zupackenden Hand wirkt.

Anschließendes Lockern ist wichtig. Am Anfang ist die Übungsintensität ebenfalls mäßig zu dosieren und innerhalb der folgenden Tage langsam zu steigern, je nachdem, wie der Körper auf die Übung reagiert.

Schwierigkeitsgrad:
Die Übung ist nicht schwierig zu verstehen, aber sehr anstrengend in der Praxis. Die hier dargestellte Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

Übung#3 Das Netz einholen

Zielstellung: Diese Übung verbindet die Methode des Luftgreifens mit einer kraftvollen Innen-Rotationsbewegung der Unterarme und einer Beugung der Hände im Handgelenk. Auf diese Weise werden Muskelkontraktionen der Innenrotatoren und Handbeuger im Unterarm geschult, die für die Anwendung von Hebeln und Griffen bedeutsam sind.

Ausführung: In der Ausgangstellung des Einfachen Standes wird die linke Hand vor den Körper geführt, die rechte Hand befindet sich als Faust geballt an der rechten Hüfte (Faustrücken weist nach unten).

Die linke Hand wird nach außen rotiert, mit der Handfläche nach oben weit geöffnet, alle Finger (auch Daumen) sind abgespreizt und gestreckt. Dann schließt man in einer langsamen, kraftvollen Bewegung die Hand, indem man alle Finger anbeugt, die Hand auf diese Weise zur Faust ballt, man beugt die Hand im Gelenk und rotiert währenddessen nach innen. Die Bewegung soll entfernt an einen Fischer erinnern, der mit den Händen ein Netz ins Boot zieht.

Anschließend wird die Faust zur linken Hüfte gezogen (dabei den Faustrücken nach unten drehen), während man die rechte Hand nach vorn führt und dort den gleichen Ablauf mit rechts wiederholt.

Es erfolgen 30 Wiederholugen, dann Pause. Auf diese Weise übt man 5 Durchläufe.

Besondere Aspekte: Die Übung ist recht anstrengend. Bei jeder Wiederholung sollte man sich vorstellen, wie man etwas Schweres an sich heran zieht. Anschließendes Lockern ist wichtig. Am Anfang ist die Übungsintensität ebenfalls mäßig zu dosieren und innerhalb der folgenden Tage langsam zu steigern, je nachdem, wie der Körper auf die Übung reagiert.

Schwierigkeitsgrad: Die Übung ist nicht schwierig zu verstehen, aber sehr anstrengend in der Praxis. Die hier dargestellte Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

Übung#4 Schnelles Handschließen

Zielstellung: Hier geht es darum, die Schnelligkeit der schließenden Finger zu trainieren. Die Übung kräftigt Finger, Hände und Unterarme.

Ausführung: In der Ausgangstellung des Einfachen Standes führt man bei fast gestreckten Armen beide Hände vor den Körper. Die Finger beider Hände sind weit gespreizt, die Handflächen weisen nach vorn.

Nun schließt und öffnet man die Hände so schnell wie möglich. Dabei ist es wichtig, wirklich schnell zu arbeiten, trotzdem müssen die Hände immer korrekt geöffnet und geschlossen werden. Die Übung wird 30 Sekunden lang durchgeführt und es geht darum, so viele Wiederholungen wie möglich zu schaffen.

Anschließend lockert man. Diesen Ablauf 5 mal wiederholen.

Besondere Aspekte: Die Übung ist ziemlich anstrengend. Man darf dabei nicht vergessen, daß es hier vor allem um die Entwicklung von Schnelligkeit geht. Es empfiehlt sich, die Ergebnisse (Wiederholungszahlen) zu notieren und daran zu arbeiten, sich schrittweise zu verbessern.

Schwierigkeitsgrad:
Die dargestellte Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.


 

Übung#5 Schnelles Handschließen ohne Daumen

Zielstellung: Hier geht es darum, die Schnelligkeit der schließenden Finger zu trainieren. Die Übung kräftigt Finger, Hände und Unterarme. Im Gegensatz zur vorigen Übung wird hier allerdings ohne den Einsatz des Daumens gearbeitet.

Ausführung: In der Ausgangstellung des Einfachen Standes führt man bei fast gestreckten Armen beide Hände vor den Körper. Die Finger beider Hände sind weit gespreizt, die Handflächen weisen nach vorn.

Nun schließt und öffnet man die Hände so schnell wie möglich, ohne dabei jedoch die Daumen zu benutzen. Die Übung wird 30 Sekunden lang durchgeführt, und es geht darum, so viele Wiederholungen wie möglich zu schaffen. Anschließend lockert man. Diesen Ablauf 5 mal wiederholen.

Besondere Aspekte: Die Übung ist ziemlich anstrengend. Man darf dabei nicht vergessen, daß es hier vor allem um die Entwicklung von Schnelligkeit geht. Es empfiehlt sich, die Ergebnisse (Wiederholungszahlen) zu notieren und daran zu arbeiten, sich schrittweise zu verbessern.

Schwierigkeitsgrad:
Die dargestellte Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

Übung#6 Unterarm-Umwickeln

Zielstellung: Bei dieser Übung geht es darum, die Fähigkeit der Hand zu schulen, den gegnerischen Unterarm zu umwickeln. Das Umwickeln gehört zu den Basismethoden in nahezu allen Qin Na Stilen, deshalb sollte einige Sorgfalt darauf verwendet werden, die Grundfähigkeiten des Umwickelns zu trainieren. Es geht dabei um die Kombination von Flexibilität und Kraft.

Ausführung: In der Ausgangstellung des Einfachen Standes greift man mit der linken Hand von oben das rechte Handgelenk. Ohne den Griff zu lösen, "wickelt" man nun die rechte Hande von innen um den linken Unterarm, d.h. man windet die Hand so um den Unterarm herum, daß man mit Fingern und Daumen den linken Unterarm greifen kann.

Das gleiche geschieht anschließend rechts herum, also von außen. Diesen Ablauf wiederholt man 30 mal und lockert die Arme, Hände und Finger. Anschließend wird in der gleichen Weise die andere Hand trainiert.

Besondere Aspekte: Die Übung ist für die Handgelenke sehr anstrengend. Besonders am Anfang sollte man vorsichtig trainieren. Das Ergebnis der Übung sollte die Fähigkeit sein, schnell, geschmeidig und kraftvoll um den eigenen Unterarm herumgreifen zu können.

Schwierigkeitsgrad: Die Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

Übung#7 Das Stabheben

Zielstellung: Bei dieser Übung werden die Finger, Hände, Handgelenke und Unterarme gekräftigt. Die Übung ist gut geeignet, um die Griffkraft zu erhöhen und sollte für jeden Kung Fu Praktiker, der Qin Na Techniken übt zum Basistraining gehören.

Einen Langstab kann man sich preisgünstig aus dem Baumarkt besorgen. Der Übungsstab sollte ungefähr 2 Meter lang und aus Holz oder Bambus gefertigt sein. Der Durchmesser des Stabes sollte ungefähr 35 Milimeter betragen, man kann allerdings auch mit dickeren Stäben experimentieren.

Ausführung: Man nimmt eine Schrittstellung mit dem linken Fuß vorn ein und ergreift den Übungsstab mit der linken Hand am hinteren Ende. Dabei wird der linke Arm beinahe völlig gestreckt. Der Stab stellt nun gewissermaßen die Verlängerung des nach vorn unten gestreckten Armes dar, die Stabspitze berührt den Boden. Der Handrücken der umschließenden Faust zeigt nach links außen.

Aus dieser Position heraus übt man das Heben und Senken des Stabes. Dabei wird die Bewegung nur aus dem Handgelenk heraus ausgeführt. Der Arm wird nicht dafür eingesetzt. Beim Heben sollte die Stabspitze deutlich bis über Kopfhöhe angehoben werden, das Senken sollte mit Nachdruck geschehen, ohne jedoch die Stabspitze auf den Boden prallen zu lassen.

Man übt 20 Wiederholungen (falls Schmerzen auftauchen, sollte man eher abbrechen), lockert anschließend und übt dann nach dem Wechsel der Schrittstellung die andere Seite.

Besondere Aspekte: Die Übung ist sehr anstrengend, besonders am Anfang sollte man nicht übertreiben. Die Belastung für die Handgelenke ist groß, deshalb sollten Anfänger aber auch Fortgeschrittene darauf achten, die für sie geeignete Wiederholungszahl nicht zu überschreiten.

Schwierigkeitsgrad:
Die Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

 

Übung#8 Das Stabschwenken

Zielstellung: Bei dieser Übung werden ebenfalls die Finger, Hände, Handgelenke und Unterarme gekräftigt. Die Übung ist gut geeignet, um die Griffkraft zu erhöhen und sollte für jeden Kung Fu Praktiker, der Qin Na Techniken übt zum Basistraining gehören.

Ausführung: Man nimmt eine Schrittstellung mit dem linken Fuß vorn ein und ergreift den Übungsstab mit der linken Hand am hinteren Ende. Dabei wird der linke Arm beinahe völlig gestreckt. Der Stab stellt nun gewissermaßen die Verlängerung des nach vorn unten gestreckten Armes dar. Der Handrücken der umschließenden Faust zeigt nach links außen.

Aus dieser Position heraus übt man das Schwenken des Stabes nach links und rechts. Dabei wird die Bewegung aus der Rotation des Unterarms und dem Drehen des Handgelenks heraus ausgeführt. Der Arm wird nicht hin und her geschwenkt. Beim Schwenken bewegt sich die Stabspitze in einer elliptischen Bahn von links nach rechts und berührt jeweils an den Endpunkten leicht den Boden.

Eine volle Bewegung von links nach rechts und wieder zurück zählt als eine Wiederholung. Man übt 10 Wiederholungen (falls Schmerzen auftauchen, sollte man eher abbrechen), lockert anschließend und übt dann nach dem Wechsel der Schrittstellung die andere Seite.

Besondere Aspekte: Die Übung ist sehr anstrengend, besonders am Anfang sollte man nicht übertreiben, denn hier ist die Gefahr von Sehnenscheidenentzündungen gegeben. Die Belastung für die Handgelenke ist groß, deshalb sollten Anfänger aber auch Fortgeschrittene darauf achten, die für sie geeignete Wiederholungszahl nicht zu überschreiten.

Schwierigkeitsgrad:
Die Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

 

Übung#9 Das Stabstoßen

Zielstellung: Bei dieser Übung werden die Finger, Hände, Handgelenke, Unterarme, Oberarme und Schultern gekräftigt. Die Übung ist gut geeignet, um die Griffkraft zu erhöhen und sollte für jeden Kung Fu Praktiker, der Qin Na Techniken übt zum Basistraining gehören.

Ausführung: Man nimmt eine Schrittstellung mit dem linken Fuß vorn ein und ergreift den Übungsstab mit der linken Hand am hinteren Ende. Dabei wird der linke Arm beinahe völlig gestreckt. Der Stab stellt nun gewissermaßen die Verlängerung des nach vorn gestreckten Armes dar, die Stabspitze befindet sich ca in Augenhöhe über dem Boden. Der Handrücken der umschließenden Faust zeigt nach links außen.

Aus dieser Position heraus übt man das Heranziehen und Vorwärtstoßen des Stabes. Dabei wird die Bewegung durch Anbeugen und Wegstrecken des Armes gesteuert, das Handgelenk wird steif gehalten. Beim Stabstoßen bewegt sich die Stabspitze in einer geraden Bahn vor und zurück.

Eine volle Bewegung vor und wieder zurück zählt als eine Wiederholung. Man übt 15 Wiederholungen (falls Schmerzen auftauchen, sollte man eher abbrechen), lockert anschließend und übt dann nach dem Wechsel der Schrittstellung die andere Seite.

Besondere Aspekte: Die Übung ist sehr anstrengend, besonders am Anfang sollte man nicht übertreiben. Die Belastung für die Handgelenke ist groß, deshalb sollten Anfänger aber auch Fortgeschrittene darauf achten, die für sie geeignete Wiederholungszahl nicht zu überschreiten.

Schwierigkeitsgrad:
Die Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

Übung#10 Das Stabkreisen

Zielstellung: Bei dieser Übung werden hauptsächlich die Finger, Hände, Handgelenke und Unterarme gekräftigt. Die Übung ist gut geeignet, um die Griffkraft zu erhöhen und sollte für jeden Kung Fu Praktiker, der Qin Na Techniken übt zum Basistraining gehören.

Ausführung: Man nimmt eine Schrittstellung mit dem rechten Fuß vorn ein und ergreift den Übungsstab mit der rechten Hand am hinteren Ende. Dabei wird der rechte Arm beinahe völlig gestreckt. Der Handrücken der umschließenden Faust zeigt nach rechts außen.

Aus dieser Position heraus übt man das Kreisen des Stabes. Dabei wird die Bewegung primär aus dem Handgelenk heraus ausgeführt. Der Arm wird nicht dafür eingesetzt.

Man übt 10 Wiederholungen (falls Schmerzen auftauchen, sollte man eher abbrechen) in der einen Richtung und 10 weitere Wiederholungen in der entgegengesetzten Richtung.

Dann lockert man und übt dann nach dem Wechsel der Schrittstellung die andere Seite.

Besondere Aspekte: Die Übung ist sehr anstrengend, besonders am Anfang sollte man nicht übertreiben. Die Belastung für die Handgelenke ist groß, deshalb sollten Anfänger aber auch Fortgeschrittene darauf achten, die für sie geeignete Wiederholungszahl nicht zu überschreiten.

Schwierigkeitsgrad:
Die Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

 

Übung#11 Das horizontale Stabschleudern

Zielstellung: Bei dieser Übung werden die Finger, Hände, Handgelenke, Unterarme, Oberarme, Schultern und die Muskeln des Rumpfes gekräftigt. Die Übung ist extrem anstrengend, sehr gut geeignet, um die Griffkraft zu erhöhen und sollte für jeden Kung Fu Praktiker, der Qin Na Techniken übt zum Basistraining gehören.

Ausführung: Man nimmt eine Schrittstellung mit dem rechten Fuß vorn ein und ergreift den Übungsstab mit der rechten Hand am hinteren Ende. Dabei wird der rechte Arm beinahe völlig gestreckt. Der Stab stellt nun gewissermaßen die Verlängerung des nach vorn unten gestreckten Armes dar, die Stabspitze weist nach vorn. Der Handrücken der umschließenden Faust zeigt nach rechts außen.

Aus dieser Position heraus übt man das Schleudern des Stabes nach links und rechts. Dabei wird die Bewegung aus dem gesamten Rumpf heraus ausgeführt. Man übt 10 Wiederholungen (falls Schmerzen auftauchen, sollte man eher abbrechen), lockert anschließend und übt dann nach dem Wechsel der Schrittstellung die andere Seite.

Besondere Aspekte: Die Übung ist wirklich sehr anstrengend, besonders am Anfang sollte man nicht übertreiben. Es ist auf darauf zu achten, daß man den Stab nicht versehentlich loßläßt und durch die Gegend schleudert. Die Belastung für die Handgelenke ist groß, deshalb sollten Anfänger aber auch Fortgeschrittene darauf achten, die für sie geeignete Wiederholungszahl nicht zu überschreiten.

Schwierigkeitsgrad:
Die Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

Übung#12 Das diagonale Stabschleudern

Zielstellung: Bei dieser Übung werden die Finger, Hände, Handgelenke, Unterarme, Oberarme und der Rumpf gekräftigt. Die Übung ist gut geeignet, um die Griffkraft zu erhöhen und sollte für jeden Kung Fu Praktiker, der Qin Na Techniken übt zum Basistraining gehören.

Ausführung: Man nimmt eine Schrittstellung mit dem linken Fuß vorn ein und ergreift den Übungsstab mit der linken Hand in der Nähe des hinteren Endes. Dabei wird der linke Arm beinahe völlig gestreckt. Der Stab stellt nun gewissermaßen die Verlängerung des nach vorn unten gestreckten Armes dar, die Stabspitze weist nach vorn. Der Handrücken der umschließenden Faust zeigt nach links außen.

Aus dieser Position heraus übt man das diagonale Schlagen mit dem Stab, in dem man ihn von den Außenseiten oben zur Mittellinie unten führt. Dabei wird die Bewegung einmal von rechts oben außen zur Mitte unten und dann von links oben außen zur Mitte unten ausgeführt. Beim Heben sollte die Stabspitze deutlich bis über Kopfhöhe angehoben werden, das Senken sollte mit Nachdruck geschehen, ohne jedoch die Stabspitze auf den Boden prallen zu lassen.

Man übt 10 Wiederholungen (falls Schmerzen auftauchen, sollte man eher abbrechen), lockert anschließend und übt dann nach dem Wechsel der Schrittstellung die andere Seite.

Besondere Aspekte: Die Übung ist sehr anstrengend, besonders am Anfang sollte man nicht übertreiben. Die Belastung für die Handgelenke ist groß, deshalb sollten Anfänger aber auch Fortgeschrittene darauf achten, die für sie geeignete Wiederholungszahl nicht zu überschreiten.

Schwierigkeitsgrad:
Die Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

Übung#13 Das Stabwechseln

Zielstellung: Bei dieser Übung werden die Finger, Hände, Handgelenke und Unterarme trainiert. Die Übung ist gut geeignet, um Flexibilität und Schnelligkeit der Hände zu erhöhen und sollte für jeden Kung Fu Praktiker, der Qin Na Techniken übt zum Basistraining gehören.

Ausführung: Man nimmt eine Schrittstellung mit dem linken Fuß vorn ein und ergreift den Übungsstab mit der linken Hand etwas weiter vorn (Handrücken nach unten) und der rechten Hand weiter hinten (Handrücken nach oben) am Stab. Mit der hinteren Hand stößt man den Stab hinten nach unten, so daß er vorn nach oben schwingt und läßt den Stab mit der rechten Hand los.

Dabei hilft die linke Hand, indem sie den Stab dreht. Hat die vordere (linke) Hand eine Drehung gemacht, so daß der Handrücken nach oben weist, dann greift die rechte Hand (Handrücken nach oben) den Stab hinter der linken und übernimmt das Weiterdrehen.

Die linke Hand läßt den Stab los. Jetzt erfolgt ein Schritt nach vorn, so daß man nun mit dem rechten Fuß vorn steht. Hat die rechte Hand so weit gedreht, daß der Handrücken nach unten zeigt, dann übernimmt die linke Hand (Handrücken nach oben) den Stab hinter der rechten und führt die Bewegung fort.

Man übt 50 Wiederholungen, lockert anschließend und startet dann einen zweiten Durchgang.

Besondere Aspekte: Die Übung ist nicht ganz einfach, man muß sich etwas Zeit lassen, um den Bewegungsablauf zu verinnerlichen. Locker und entspannt üben ist hier der Schlüssel.

Schwierigkeitsgrad:
Die Ausführung ist für Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

Übung#14 Stabwechsel und Diagonalschlag

Zielstellung: Bei dieser Übung werden die Finger, Hände, Handgelenke, Unterarme, Oberarme und der Rumpf trainiert. Die Übung ist gut geeignet, um Kraft, Flexibilität und Schnelligkeit der Hände zu erhöhen und sollte für jeden Kung Fu Praktiker, der Qin Na Techniken übt zum Basistraining gehören.

Ausführung: Man vollzieht den in Übung 13 beschriebenen Handwechsel und ergänt diesen Bewegungsablauf durch einen Diagonalschlag von außen oben zur Mitte unten.

Man übt 50 Wiederholungen, lockert anschließend und startet dann einen zweiten Durchgang.

Besondere Aspekte: Die Übung ist nicht ebenfalls ganz einfach, man muß sich etwas Zeit lassen, um den Bewegungsablauf zu verinnerlichen. Locker und entspannt üben ist hier der Schlüssel. Lediglich der Schlag wird unter Spannung ausgeführt.

Schwierigkeitsgrad:
Die Ausführung ist für Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

Übung#15 Steinfangen

Zielstellung: Bei dieser Übung geht es um das Training der Finger, Hände, Handgelenke, Arme und Schultern. Die Übung ist gut geeignet, um die Griffkraft zu erhöhen.

Einen geeigneten Stein findet man auf Feldern, an Landstraßen und am Strand. Er sollte ein Gewicht von 3 bis 5 kg besitzen und glatt sein. Besonders geeignet sind kugelförmige oder (noch besser) eiförmige Steine.

Ausführung: Man nimmt einen stabilen Stand (z.B. Ma Bu) ein. Eine Hand befindet sich an der Hüfte, die andere Hand hält den Stein. Der Ablauf besteht darin, den Stein loszulassen und mit der anderen Hand von oben her zu fangen. Dabei geht die Hand, die vorher den Stein gehalten hat ans Becken (Hüfte).

Eine komplette Ausführung links und rechts zählt als eine Wiederholung. Man übt 50 Wiederholungen (falls Schmerzen auftauchen, sollte man eher abbrechen) und lockert anschließend.

Besondere Aspekte: Die Übung ist sehr anstrengend, besonders am Anfang sollte man nicht übertreiben. Die Belastung für die Handgelenke ist groß, deshalb sollten Anfänger aber auch Fortgeschrittene darauf achten, die für sie geeignete Wiederholungszahl nicht zu überschreiten.

Schwierigkeitsgrad:
Die Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

Übung#16 Steinfangen II

Zielstellung: Bei dieser Übung geht es um das Training der Finger, Hände, Handgelenke, Arme und Schultern. Die Übung ist gut geeignet, um die Griffkraft zu erhöhen. Für die Übungsausführung ist ein Stein in Eiform oder mit sonstwie abgeflachter Form notwendig.

Ausführung: Man nimmt einen stabilen Stand (z.B. Ma Bu) ein. Eine Hand befindet sich an der Hüfte, die andere Hand hält den Stein am abgeflachten Ende, so daß die Finger nur eine geringe Fläche zum Festhalten haben. Der Ablauf besteht darin, den Stein loszulassen und mit der anderen Hand von oben her zu fangen. Dabei geht die Hand, die vorher den Stein gehalten hat ans Becken (Hüfte).

Eine komplette Ausführung links und rechts zählt als eine Wiederholung. Man übt 50 Wiederholungen (falls Schmerzen auftauchen, sollte man eher abbrechen) und lockert anschließend.

Besondere Aspekte: Die Übung ist sehr anstrengend, besonders am Anfang sollte man nicht übertreiben. Die Belastung für die Handgelenke ist groß, deshalb sollten Anfänger aber auch Fortgeschrittene darauf achten, die für sie geeignete Wiederholungszahl nicht zu überschreiten.

Schwierigkeitsgrad:
Die Ausführung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

Übung#17 Steinfangen III

Zielstellung: Bei dieser Übung geht es um das Training der Finger, Hände, Handgelenke, Arme und Schultern. Die Übung ist gut geeignet, um die Griffkraft zu erhöhen. Für die Übungsausführung ist ein Stein in Eiform oder mit sonstwie abgeflachter Form notwendig.

Ausführung: Man nimmt einen stabilen Stand (z.B. Ma Bu) ein. Eine Hand befindet sich an der Hüfte, die andere Hand hält den Stein. Der Ablauf besteht darin, den Stein loszulassen, mit den Händen zu klatschen und mit der anderen Hand von oben her zu fangen. Dabei geht die Hand, die vorher den Stein gehalten hat ans Becken (Hüfte).

Eine komplette Ausführung links und rechts zählt als eine Wiederholung. Man übt 50 Wiederholungen (falls Schmerzen auftauchen, sollte man eher abbrechen) und lockert anschließend.

Besondere Aspekte: Die Übung ist sehr anstrengend, besonders am Anfang sollte man nicht übertreiben. Die Belastung für die Handgelenke ist groß, deshalb sollten alle Übende darauf achten, die für sie geeignete Wiederholungszahl nicht zu überschreiten.

Schwierigkeitsgrad:
Die Ausführung ist für Fortgeschrittene und Meister geeignet.

 

 

 


 

 


Fortsetzung folgt

Kung Fu - Übungen