Kultivierung des Qi durch Lockern und Schütteln
Einleitung
Bei den Techniken dieser Übungsreihe geht es darum, den Qi-Fluß
zu verbessern, indem Verspannungen in muskulären Bereichen und Verfestigungen
in Gelenkbereichen durch Lockern und Schütteln beseitigt werden.
Techniken des Lockerns und Schüttelns wirken über Schwingung
und Vibration auf die Strukturen des Körpers ein. Beim Lockern greift
man einen Muskel bzw. ein Körperteil und bewirkt durch vibrierende
Bewegungen eine Entspannung der Muskulatur bzw. eine Lockerung der Gelenke.
Beim Schütteln wird ein Körperteil oder auch der gesamte Körper
ohne vorheriges Ergreifen in Schwingungen versetzt. Diese begriffliche
Unterscheidung ist natürlich etwas künstlich, denn jedes Lockern
enthält ein Schütteln und umgekehrt.
Mithilfe dieser Techniken des Lockerns und Schüttelns werden folgende
positive Effekte erzielt:
- Aktivierung und Verteilung
von Qi in den beübten Bereichen
- Aufspüren von mögl. körperlichen
Problemen (z.B. Verspannungen)
- Beseitigen von muskulären Verspannungen
- Beseitigung von Verfestigungen im Gelenkbereich
- Anregung von Durchblutung und Regeneration
- Vitalisierung
Diese Techniken werden nicht nur zur Vorbereitung
für intensiveres, muskel- und gelenkbelastendes Training genutzt,
sondern dienen insbesondere nach sehr anstrengenden Kraft-Übungen
oder nach technischen Übungen der Lockerung und Entspannung.
Übung#1 Die Finger greifen und lockern
Zielstellung: Bei dieser Übung geht es darum, die Gelenke
der Finger zu lockern. Das Lockern der Fingergelenke ist besonders während
und nach anstrengendem Training von Chin Na-Techniken wertvoll, aktiviert
Qi im Bereich der Finger und erzielt die bereits oben beschriebenen positiven
Effekte in diesen Bereichen. Die Übung sollte häufig in den
Trainingsablauf von Griff- und Hebeltechniken integriert werden.
Ausführung: Mit Daumen und Zeigefinger wird die Spitze eines
Fingers der anderen Hand gegriffen. Unter leichtem Zug wird der Finger
nun leicht mit 10 Wiederholungen geschüttelt. So behandelt man jeden
Finger der Hand und auch den Daumen. Danach wechselt man zur anderen Hand
und wiederholt das Ganze dort.
Besondere Aspekte: In dieser und allen weiteren Übungen der
Reihe "Kultivierung des Qi durch Lockern und Schütteln"
geht es um eine sanfte Behandlung, die es den behandelten Muskeln, Gelenken
und Gewebebereichen ermöglicht, sich zu lockern. Aus diesem Grunde
ist jede schmerzhafte Behandlungsweise zu vermeiden. Es ist wichtig, geistig
mit dem beübten Körperbereich in Verbindung zu stehen.
Schwierigkeitsgrad: Die Übung ist nicht schwierig. Der Anspruch
hier liegt in der aufmerksamen Ausführung. Die Übung ist für
Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.
Übung#2 Die Hände schütteln
Zielstellung: Bei dieser Übung geht es darum, die Gelenke
der Hände zu durch Schütteln zu lockern. Das Lockern der Handgelenke
ist besonders während und nach Chin Na-Training wichtig, aktiviert
Qi im Bereich der Hände und Unterarme. Die Übung erzielt die
bereits oben beschriebenen positiven Effekte in diesen Bereichen und sollte
häufig in den Trainingsablauf von Griff- und Hebeltechniken integriert
werden.
Ausführung: Bei völlig entspannten Händen schüttelt
man in allen Richtungen 10 mal locker, so als wolle man Wasser von den
Händen abtropfen lassen.
Besondere Aspekte: Sanft schütteln, jede schmerzhafte Behandlungsweise
ist zu vermeiden. Es ist wichtig, geistig mit dem beübten Körperbereich
in Verbindung zu stehen.
Schwierigkeitsgrad: Die Übung ist nicht schwierig. Der Anspruch
hier liegt in der aufmerksamen Ausführung. Die Übung ist für
Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.
Übung#3 Die Arme schütteln
Zielstellung: Bei dieser Übung geht es darum, die Arme und
Schultern zu lockern. Diese Übung ist besonders während und
nach anstrengendem Training von Chin Na-Techniken sowie während und
nach Schlagtraining wertvoll, aktiviert Qi im Bereich der Arme und Schultern.
Die Übung erzielt die bereits oben beschriebenen positiven Effekte
in diesen Bereichen und sollte häufig in den Trainingsablauf von
Schlag-, Griff- und Hebeltechniken integriert werden.
Ausführung: Man beugt sich im Stehen so weit vor, daß
die Hände beinahe den Boden erreichen und schüttelt die Arme
20 mal abwechselnd durch schwingende Bewegungen im Schultergürtel.
Besondere Aspekte: Sanft schütteln, jede schmerzhafte Behandlungsweise
ist zu vermeiden. Es ist wichtig, geistig mit dem beübten Körperbereich
in Verbindung zu stehen.
Schwierigkeitsgrad: Die Übung ist nicht schwierig. Der Anspruch
hier liegt in der aufmerksamen Ausführung. Die Übung ist für
Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.
Übung#4 Den Arm von der Hand aus schütteln
Zielstellung: Bei dieser Übung geht es ebenfalls darum, die
Arme und Schultern zu lockern. Diese Übung ist ebenfalls besonders
während und nach anstrengendem Training von Chin Na-Techniken sowie
während und nach Schlagtraining wertvoll, aktiviert Qi im Bereich
der Arme und Schultern.
Die Übung erzielt die bereits oben beschriebenen positiven Effekte
in diesen Bereichen und sollte häufig in den Trainingsablauf von
Schlag-, Griff- und Hebeltechniken integriert werden.
Ausführung: Bei leichter Vorbeugung im Oberkörper läßt
man einen Arm locker vor dem Körper hängen. Dann schließt
man locker die Hand dieses Arms und führt mit ihr schnell kurze,
schwingende Bewegungen aus, so als würde man Tischtennisbälle
mit einem Schläger wegschlagen.
Dabei ist der Arm und die Schulter ganz entspannt. So übt man mit
50 Wiederholgungen pro Seite.
Besondere Aspekte: Sanft schütteln, jede schmerzhafte Behandlungsweise
ist zu vermeiden. Es ist wichtig, geistig mit dem beübten Körperbereich
in Verbindung zu stehen.
Schwierigkeitsgrad: Die Übung ist nicht schwierig. Der Anspruch
hier liegt in der aufmerksamen Ausführung. Die Übung ist für
Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.
Übung#5 Die Beine schütteln
Zielstellung: Bei dieser Übung geht es darum, die Gelenke
und Muskeln der Beine zu lockern. Diese Übung ist besonders während
und nach anstrengendem Training von Beintechniken sowie während und
nach Grundschul-Training wertvoll, aktiviert Qi im Bereich der Beine und
Füße.
Die Übung erzielt die bereits oben beschriebenen positiven Effekte
in diesen Bereichen und sollte häufig in den Trainingsablauf integriert
werden.
Ausführung: Auf einem Fuß stehend schüttelt man
das Spielbein locker aus dem Hüftgelenk heraus, d.h. die Schüttelbewegung
darf nicht erst unterhalb des Kniegelenks wirksam werden.
Das Bein sollte in Vor- und Rückhalte sowie in seitlicher Haltung
insgesamt 30 mal geschüttelt werden.
Besondere Aspekte: Sanft schütteln, jede schmerzhafte Behandlungsweise
ist zu vermeiden. Es ist wichtig, geistig mit dem beübten Körperbereich
in Verbindung zu stehen.
Schwierigkeitsgrad: Die Übung ist nicht schwierig. Der Anspruch
hier liegt in der aufmerksamen Ausführung. Die Übung ist für
Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.
Übung#6 Den Fuß schütteln
Zielstellung: Hier geht es darum, die Gelenke und Muskeln der Füße
zu lockern. Diese Übung aktiviert Qi im Bereich der Sprungelenke
und Füße und erzielt die bereits oben beschriebenen positiven
Effekte in diesen Bereichen. Sie sollte häufig in den Trainingsablauf
integriert werden.
Ausführung: Auf einem Fuß stehend schüttelt man
das Spielbein locker aus dem Kniegelenk heraus, so daß die Schüttelbewegungen
primär unterhalb des Sprunggelenks wirksam werden.
Der Bein sollte in Vor- und Rückhalte sowie in seitlicher Haltung
insgesamt 30 mal geschüttelt werden.
Besondere Aspekte: Sanft schütteln, jede schmerzhafte Behandlungsweise
ist zu vermeiden. Es ist wichtig, geistig mit dem beübten Körperbereich
in Verbindung zu stehen.
Schwierigkeitsgrad: Die Übung ist nicht schwierig. Der Anspruch
hier liegt in der aufmerksamen Ausführung. Die Übung ist für
Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.
Übung#7 Den ganzen Körper schütteln
Zielstellung: Hier geht es darum, die Gelenke, Muskeln und Gewebestrukturen
des gesamten Körpers zu lockern. Diese Übung aktiviert Qi in
allen Teilen des Körpers und erzielt die bereits oben beschriebenen
positiven Effekte in diesen Bereichen. Sie sollte häufig in den Trainingsablauf
integriert werden.
Ausführung: Auf den Zehenspitzen wippend schüttelt man
den gesamten Körper, so daß die Schüttel- und Schwingbewegungen
jeden Teil des Körpers erreichen.
Die Frequenz des Schüttelns sollte variiert werden, beispielsweise
ist schnelles Schütteln eher am Anfang geeignet, da es auch hilft
den Körper zu erwärmen und zu durchbluten. Langsameres Schütteln
bietet sich eher zum Ausklang des Trainings an.
Besondere Aspekte: Wie immer geht es darum, die Bedürfnisse
des Körpers zu berücksichtigen, d.h. sanft schütteln, jede
schmerzhafte Behandlungsweise ist zu vermeiden. Es ist wichtig, geistig
mit dem beübten Körperbereich in Verbindung zu stehen.
Schwierigkeitsgrad: Die Übung ist nicht schwierig. Der Anspruch
hier liegt in der aufmerksamen Ausführung. Die Übung ist für
Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.
Übung#8 Den ganzen Körper drehend
schwingen
Zielstellung: Hier geht es darum, die Gelenke, Muskeln und Gewebestrukturen
des gesamten Körpers zu lockern. Diese Übung aktiviert Qi in
allen Teilen des Körpers und erzielt die bereits oben beschriebenen
positiven Effekte in diesen Bereichen. Sie sollte häufig in den Trainingsablauf
integriert werden.
Ausführung: Auf den Zehenspitzen wippend schüttelt man
den gesamten Körper, so daß die Schüttel- und Schwingbewegungen
jeden Teil des Körpers erreichen.
Die Frequenz des Schüttelns sollte variiert werden, beispielsweise
ist schnelles Schütteln eher am Anfang geeignet, da es auch hilft
den Körper zu erwärmen und zu durchbluten. Langsameres Schütteln
bietet sich eher zum Ausklang des Trainings an.
Besondere Aspekte: Wie immer geht es darum, die Bedürfnisse
des Körpers zu berücksichtigen, d.h. sanft schütteln, jede
schmerzhafte Behandlungsweise ist zu vermeiden. Es ist wichtig, geistig
mit dem beübten Körperbereich in Verbindung zu stehen.
Schwierigkeitsgrad: Die Übung ist nicht schwierig. Der Anspruch
hier liegt in der aufmerksamen Ausführung. Die Übung ist für
Anfänger, Fortgeschrittene und Meister geeignet.
Kung
Fu - Übungen
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