Interview mit Sven Rejzek,
Lehrer des Wu Shu Men e.V. -
Verein für chinesische Bewegungskünste

KFSB: In welchem Stadtbezirk unterrichten Sie?
S.Rejzek: Der Unterricht findet in Kreuzberg in der Graefe Straße und in der Bergmannstraße statt.

KFSB: Welchen Kung Fu-Stil unterrichten Sie, und wie würden Sie diesen Stil charakterisieren?
S.Rejzek: Wir unterrichten den Ching Woo Stil, in dem nördliche und süd-liche, sowie traditionelle und moderne Elemente zusammengeführt sind.

Schriftzeichen "Jing Wu Men"/ "Ching Woo Men"

KFSB: Welche Voraussetzungen sollte ein Schüler der bei Ihnen beginnen möchte mitbringen?
S.Rejzek: Die Bereitschaft, gemeinsam mit Anderen an sich selber zu ar-beiten.

KFSB: Wie verläuft die Kung Fu-Ausbildung an Ihrer Schule?
S.Rejzek: Die Ausbildung erfolgt bei uns durch ein Gurtsystem, innerhalb dessen die Schüler auf freiwilliger Basis entsprechend ihres Kenntnisstandes und ihrer Fähigkeiten graduiert werden können.

KFSB: Wie lang ist eine Trainingseinheit und wie verläuft das Training?
S.Rejzek: Eine Trainingseinheit ist eine Stunde und 45 Minuten lang und beinhaltet eine Anfangsmeditation, die Aufwärmung, das Üben von Grundtechniken, Partneranwendungen, Einzelformen, Selbstverteidigung, Freikampf, sowie Übungen zur Stärkung der Muskeln, eine Dehnungsphase und den gemeinsamen meditativen Abschluss des Trainings. Die einzelnen Übungen werden in den Trainingseinheiten unterschiedlich schwer ge-wichtet.

KFSB: Wie oft kann man in Ihrer Schule trainieren?
S.Rejzek: Man kann zur Zeit zwei bis drei Mal pro Woche bei uns trainieren.

KFSB: Spielen in Ihrem Unterricht andere traditionelle Elemente/ Künste wie z.B. Löwentanz eine Rolle?
S.Rejzek: Im Kung-Fu-Training spielen verschiedene Elemente und Aspekte aus dem Tai Chi Chuan und aus dem Qi Gong eine wichtige Rolle.

KFSB: Welchen Stellenwert besitzen Formen in Ihrem Unterricht?
S.Reizek: Die vielfältigen Formen sind wesentlicher Bestandteil unseres Trainings.

KFSB: Welche Rolle spielen Beintechniken in Ihrem Training?
S.Rejzek: Bein- und Fausttechniken sind gleichstark gewichtet.

KFSB: Welche Rolle spielt der Freikampf?
S.Rejzek: Der Freikampf ist Bestandteil des Trainings, jedoch kein Trai-ningsschwerpunkt.

KFSB: Wird auf SV-Anwendungen eingegangen?
S.Rejzek: Wir unterrichten verschiedene Selbstverteidigungstechniken.

KFSB: Spielt Akrobatik eine Rolle?
S.Rejzek: Die Körperbeherrschung ist ein wichtiger Bestandteil, der Grad der Akrobatik richtet sich nach der Konstitution des Schülers.

KFSB: Finden auch Wettkämpfe statt?
S.Reizek: Es finden keine Wettkämpfe statt. Jedoch werden in Abständen immer wieder Aufführungen gezeigt.

KFSB: Gibt es ein Angebot für Kinder?
S.Rejzek: Eine Kindergruppe hat im August begonnen.

KFSB: Werden Waffentechniken unterrichtet?
S.Rejzek: Es werden verschiedene Waffenformen und -anwendungen un-terrichtet (Stock, Schwert, Säbel, Drachenlanze).

KFSB: Spielt geistige Übung (z.B. Meditation) eine Rolle?
S.Rejzek: Zu Beginn und am Ende jedes Trainings werden Meditationen durchgeführt.